um zu sehen, wie man das umsetzen kann. So wie es keinen Sinn mach t, Google zu verbieten und nur den Besuch der Bibliothek zu erlauben, halte ich es auch nich t für sinnvoll, KI-Tools an der Universität komplett zu verbieten. MARC: Google ist ein gutes Stich wort. Bisher hat man oft dort nach gesch aut, ob eine Quelle vertrauenswürdig ist oder nich t. In Zukunft wird man vielleich t eine KI fragen. Google wird dadurch möglich erweise seine Marktführerposi- tion an ein anderes Unternehmen verlieren. Es könnte eine grosse Umwälzung in den High-Tech -Unternehmen geben. TAREK: Denkst du denn, KI ist ein Hype? Wenn ich an den Anfang meines Studiums zurück - denke, war damals Block ch ain DAS Thema. Danach kam das Metaverse und jetzt ist Künstlich e Intelligenz in aller Munde. MARC: Nein, ich denke nich t, dass KI ein Hype ist. Ganz im Gegenteil. Ich glaube, es wird revolutionär sein, weil es potentiell den ganzen Markt umkrempeln kann. Nich t in allen Bereich en, aber wer hätt e zum Beispiel erwartet, dass der Kunstsektor so stark durch KI beeinfl usst wird? TAREK: Als Programmierer fi nde ich es interes- sant, Werkzeuge wie KI zu verwenden. Aber es ist wich tig zu wissen, wie man sie rich tig einsetzt und sie so anpasst, dass sie genau das tun, was man will. MARC: Du bringst es damit genau auf den Punkt. Man kann diese Werkzeuge einsetzen, aber es brauch t trotzdem ein gewisses Grundwissen. Ohne Grundwissen bringen die Werkzeuge nur besch ränkt etwas. Mit dem entsprech enden Wissen können sie die Produktivität allerdings massiv steigern. MARC: Beginnen wir mit einer philosophisch en Frage: Was denkst du, ist der tech nologisch e Wandel ein Fluch oder ein Segen? TAREK: Auf eine Art beides, aber ich denke, man muss vor allem die Chancen sehen. Der tech nologisch e Wandel eröff net uns so viele Möglich keiten mit versch iedenen Tools, die die Arbeit vereinfach en. Ob es ein Fluch ist? Da bleibt abzuwarten, wie sehr sich die Welt darum herum entwick elt, denn ich denke, dieser Wandel wird überall Einzug halten. In der Informatik sowieso, aber auch in allen anderen Fach rich - tungen. Sobald Daten im Spiel sind, wird auch Künstlich e Intelligenz (KI) ins Spiel kommen. MARC: Ja, Künstlich e Intelligenz ist im Moment natürlich ein grosses Thema. Bei NVIDIA stellen wir eine Platt form her, die es ermöglich t, solch e KI-Netzwerke zu trainieren und anzuwenden. Erst in den letzten Jahren wurde dies bezahl bar, vorher war es zu teuer oder die Leistung war gar nich t vorhanden. Dies hat viele neue Anwendungsbereich e ermöglich t und einen enormen Fortsch ritt bewirkt, zum Beispiel bei Sprach modellen wie ChatGPT. TAREK: Was interessiert dich an solch en neuen Entwick lungen? MARC: Ich denke bei Entwick lungen wie der generativen KI und Sprach modellen sind sich die meisten Mensch en gar nich t bewusst, was für eine Umwälzung dies geben wird. Und zwar im Positiven wie auch im Negativen. Was heisst dies zum Beispiel für eine Universität, wenn Arbeiten nun von einer KI gesch rieben werden können? Wie geht man damit um? Einfach verbieten ist keine Lösung. Die Frage ist allerdings, wie man die Ausbildung anpasst, um diese Werkzeuge einzubinden. Denn versch winden werden sie nich t mehr. TAREK: Ja, auch die Universität Zürich stellt sich gerade diese Frage. Unsere Fakultät ist bei- spielsweise im Austausch mit uns Studierenden, Oec. Juni 2023 2 5 Sehen Sie sich das vollständige Gespräch als Video an oec.uzh.ch/studimeets Ihre Meinung interessiert uns! Wer sollte als Nächstes auf der Lounge gegen über einer Studentin oder eines Studenten Platz nehmen? Schreiben Sie uns Vorschläge an:
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